9 wichtige Dinge zu Ihrer Baufinanzierung

9 wichtige Dinge zu Ihrer Baufinanzierung

Hier bleiben keine Fragen offen: Die wichtigsten Antworten zur Baufinanzierung

Das Eigenheim ist nach wie vor der Traum vieler Menschen in Deutschland. Gründe gibt es hierfür genug. So möchten etliche Deutsche unabhängig und mietfrei leben oder eine Sicherheit für die Zukunft erschaffen während andere Bundesbürger ein Haus eher als Investition ansehen, die Rendite durch Vermietung erwirtschaften soll.

Was auch immer Ihre persönlichen Beweggründe sind – die Realisierung des Traums hängt immer maßgeblich von der Finanzierung ab. Wenn Sie nicht gerade selbst aus der Finanzbranche kommen, sollten Sie die Finanzierung eines Bauvorhabens sorgfältig planen. Ohne professionelle Beratung beispielsweise durch einen Finanzierungsvermittler kann der Traum allerdings schnell platzen. Denn es gibt etliche Kriterien, die Sie bei einer Baufinanzierung beachten müssen. Im Folgenden haben wir für Sie eine Liste mit den diesbezüglich relevantesten Fragen bzw. Themen zusammengestellt.

Wie plane ich eine Baufinanzierung richtig?

Zu Beginn dreht sich im Rahmen einer Beratung alles um die Fragen “Wie viel will ich ausgeben?” und “Was kann ich mir leisten?” Um Ihr tatsächliches Budget zu ermitteln, sollten Sie Ihrem Einkommen sämtliche Ausgaben gegenüberstellen. Daran können Sie leicht erkennen, wie viel Geld Ihnen im Monat zur freien Verfügung steht. Dies ist wichtig, um erst einmal festzulegen, wie hoch eine Rückzahlungsrate bei der Baufinanzierung überhaupt sein darf.

Wie viel Eigenkapital wird benötigt?

Die Ausgangslage bei der Baufinanzierung ist klar: Je mehr eigene Mittel zur Verfügung stehen, desto weniger Fremdkapital müssen Sie als Kreditnehmer aufnehmen. Zudem senkt ein Eigenkapital-Anteil auch die monatlichen Belastungen. Bauexperten empfehlen diesbezüglich, dass ein Drittel, mindestens aber 20% der Gesamtkosten für das Bauvorhaben aus eigenen Mitteln finanziert werden sollte. Grundsätzlich zählen zum Eigenkapital Bargeld sowie Bank- und Bausparguthaben. Aber auch anderweitige Vermögenswerte, die Sie kurzfristig liquide machen können, werden als Eigenkapital definiert. In diese Kategorie fallen zum Beispiel Gold, Fonds oder auch eine Münzsammlung.

Eigenkapital können Sie dabei vor allem für die Begleichung der Kaufnebenkosten einsetzen. Kosten dieser Art fallen vornehmlich für Steuern, Maklergebühren, Ämter und den Notar an. Angebracht ist es zudem, dass Sie einen Teil des Eigenkapitals für unvorhergesehene Ausgaben oder für nicht geplante Mehrkosten zurückhalten.

Oder haben Sie gar kein Eigenkapital zur Verfügung? Auch dann müssen Sie Ihre Baupläne nicht gleich über Bord werfen. Denn Baukosten respektive Kaufpreis lassen sich auch komplett finanzieren. Ein Finanzierungsvermittler bringt Ihnen die Thematik im Rahmen einer Beratung näher.

Wie hoch ist mein tatsächlicher Finanzierungsbedarf?

Ihr Finanzierungsbedarf ist immer abhängig von den Gesamtkosten, Ihrem Eigenkapital und den Eigenleistungen. Die tatsächlichen Gesamtkosten setzen sich dabei je nach Bauvorhaben unterschiedlich zusammen. Entscheidend ist hier, dass Sie eine realistische Aufstellung sämtlicher Kosten vornehmen. Diese sollten Sie aber immer durch einen Finanzierungsvermittler bei einer Beratung abgleichen lassen, um sicher zu gehen, dass Ihre Aufstellung keine eklatanten Fehler aufweist und alle Positionen aufgeführt sind. In der Praxis übersehen Bauherren nämlich gerne schon einmal Grundsteuern, Maklergebühren und ähnliche Kostenpunkte aufzuführen. Das passiert Ihnen mit einem Finanzierungsvermittler nicht.

Haben Sie Ihre Gesamtkosten exakt ermittelt, müssen Sie hiervon noch das Eigenkapital sowie die Ersparnisse durch Eigenleistungen abziehen. Übrig bleibt dann der tatsächliche Finanzierungsbedarf. Finanzierungs- und Baufinanzierungsexperten und Finanzierungsvermittler empfehlen allerdings, immer einen Sicherheitszuschlag von rund zehn Prozent auf die Gesamtkosten zu erheben. Dadurch schaffen Sie sich einen finanziellen Puffer. Wie hoch Ihre individuelle Rücklage ausfallen sollte, können Sie durch eine fachmännische Beratung in Erfahrung bringen.

Wie lange soll die Baufinanzierung optimalerweise laufen?

Wenn Sie ein Darlehen aufnehmen, müssen Sie sich immer für eine Laufzeit entscheiden. Wie lange Sie letztendlich finanzieren, hängt dabei in erster Linie immer von Ihrer persönlichen Situation ab. Sofern ein tiefes Zinsniveau vorliegt, ist allerdings grundsätzlich eine lange Darlehenslaufzeit empfehlenswert. Diesbezüglich sind Laufzeiten von bis ca. 35-40 Jahren möglich, was gerade für junge Familien interessant ist. Grundsätzlich sollte die Finanzierung aber maximal bis zu Ihrem Renteneintritt laufen. Eine Beratung durch einen Finanzierungsvermittler ist hier unabdingbar.

Für welche Zinsbindung sollten Sie sich entscheiden?

Bei einer Baufinanzierung durch die Bank oder über einen Finanzierungsvermittler müssen Sie sich immer für eine bestimmte Sollzinsbindung entscheiden. Hierbei stehen Ihnen verschiedene Optionen zur Auswahl. So können Sie Zinsbindungen von fünf Jahren über zehn, 15, 20 oder 25 Jahren bis hin zu 30 Jahre wählen. Mittlerweile liegt der diesbezügliche Standard bei zehn bis 20 Jahren. Für welche Zinsbindung Sie sich letztendlich entscheiden, sollten Sie innerhalb einer Beratung durch einen Finanzierungsvermittler klären.

In der Regel kommt es nämlich immer auf den Einzelfall an und richtet sich in erster Linie nach der aktuellen Zinsentwicklung. Dabei sollten Sie sich an diesen beiden Faustregeln orientieren:

  • Steigendes Zinsniveau, aber bei Abschluss der Baufinanzierung niedrige Bauzinsen: Entscheiden Sie sich für eine lange Sollzinsbindung.
  • Sinkendes Zinsniveau, aber bei Abschluss der Baufinanzierung hohe Bauzinsen: Entscheiden Sie sich für eine kurze Sollzinsbindung.

Wie hoch sollte die Belastung pro Monat ausfallen?

Im Hinblick auf die monatliche Belastung bei einer Baufinanzierung können Sie sich an einer diesbezüglichen Faustregel orientieren. Demnach sollte die monatliche Belastung für Tilgung und Zins bei maximal einem Drittel des Haushaltseinkommen liegen. Dann ist für Bauherren noch genügend Kapital da, um das Leben im Alltag zu finanzieren. Hierbei sollten Sie auch immer die Kosten für unvorhersehbare Ereignisse im Auge behalten. Denn ein kurzzeitiger Verdienstausfall oder zum Beispiel eine Autoreparatur können das Haushaltsbudget enorm belasten.

Je nach Ihrer finanziellen Situation, ist es zudem ratsam, eine Tilgung von mindestens zwei bis fünf Prozent mit Ihrer Bank respektive mit dem Kreditgeber zu vereinbaren. Hierbei gilt: Je höher Sie die Tilgungsrate ansetzen, desto kürzer ist im Endeffekt die Laufzeit der Baufinanzierung. Das sorgt dann wiederum für niedrigere Gesamtkosten. Dieses heikle Thema sollten Sie nicht in Eigenregie angehen. Holen Sie sich lieber bei einer Beratung wertvolle Tipps von einem Finanzierungsvermittler bzw. -experten.

Welche Förderungen stehen im Rahmen der Baufinanzierung zur Verfügung?

Ob Sie eine Wohnung kaufen, ein Haus bauen, Ihre Immobilie modernisieren oder ein Objekt energetisch sanieren möchten – die KfW Förderbank sowie sämtliche Bundesländer haben verschiedenste Förderprogramme im Angebot die Sie nutzen können. Neben den allgemein zugänglichen Fördermitteln der KfW sollten Sie sich dabei vor allem mit regionalen Fördermitteln befassen. Hierbei handelt es sich in der Regel um Zuschüsse oder zinsverbilligte Immobilienkredite. Insbesondere Familien, die unter einem bestimmten Einkommenslimit liegen, profitieren von diesen Fördermöglichkeiten.

Seit 2018 besteht zudem die Möglichkeit, Baukindergeld zu beantragen. Bei Fragen zu Förderungen sollten Sie grundsätzlich Kontakt zu einem Finanzierungsvermittler aufnehmen, der die für Sie genau passende Förderung bei einer individuellen Beratung identifiziert.

Worauf muss ein Bauherr bei der Finanzierung noch achten?

Trotz Sollzinsbindung und ähnlichen Vertragskomponenten gibt es keine unumstößliche Planungssicherheit. Dafür kann sich die persönliche Situation – beispielsweise durch Arbeitslosigkeit, Elternzeit, Arbeitsplatzwechsel oder auch Gehaltserhöhung – zu schnell verändern und das Einkommen variieren. Daher sollten Sie bei einer Baufinanzierung immer eine Beratung durch einen Finanzierungsvermittler in Anspruch nehmen. Er achtet bei der Beratung darauf, dass Sondertilgungsrechte integriert sind und die Kreditraten innerhalb des Rückzahlungszeitraums mehrmals geändert werden können. Auch eine Verschiebung des Ratenbeginns ist möglich. Individuelle Vertragsbestandteile dieser Art steigern Ihre Flexibilität. Ihr Finanzierungsvermittler zeigt Ihnen hier im Rahmen einer Beratung alle Optionen auf.

Welche Risiken sollten zusätzlich abgesichert werden?

Sowohl beim Bau und Kauf als aber auch im privaten Sektor sollten Sie grundsätzlich verschiedene Risiken absichern. Ein Finanzierungsvermittler kann Ihnen bei einer Beratung diese Risiken im Einzelnen aufzeigen. Für einen Bauherren ist zum Beispiel die Bauherrenhaftpflicht-Versicherung wichtig; nach Fertigstellung oder auch bei einem bereits vorhandenen Haus rückt zudem die Wohngebäudeversicherung in den Fokus. Bei einer Baufinanzierung mit einer langen Laufzeit sollten Sie zudem über eine Einkommensabsicherung sowie beispielsweise über eine Lebensversicherung für die Familie nachdenken.